Corona: Pflegepersonal regelmäßig testen!

Angesichts der weiterhin Besorgnis erregenden Corona-Lage im Landkreis kritisieren die Grünen, dass entgegen anders lautender öffentlicher Ankündigungen der Kreisverwaltung medizinisches und pflegerisches Personal bislang nicht regelmäßig getestet wird. 

03.10.20 –

 

Zum Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Vechta mit 31 infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern sowie 19 Mitarbeitenden kritisiert Anne Rameil, Vorsitzende des grünen Kreisverband Cloppenburg: "Wenn der Landkreis-Sprecher in Bezug auf die Schlachtindustrie einräumt, dass durch regelmäßige Tests bislang Ausbrüche quasi im Keim erstickt würden, ist für mich nicht nachvollziehbar, warum dies nicht auch für Pflegeheime, Krankenhäuser, ambulante Pflegedienste und die dort besonders schützenswerten Hochaltrigen und die dort Beschäftigten gilt. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen."

Der Ausbruch in Vechta macht deutlich, dass unerkannte Corona-Infektionen sich rasant ausbreiten können. Deswegen fordern wir mit Nachdruck, beruflich Pflegende sowie medizinisches Personal in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten regelmäßig auf das Corona-Virus zu testen. Hochaltrige Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben ein besonders hohes Risiko für schwerwiegende Verläufe und ein sehr deutlich erhöhtes Sterblichkeitsrisiko.

Auch angesichts des hohen Erkrankungsrisikos für beruflich Pflegende, die bei ihrer Arbeit naturgemäß den empfohlenen Abstand nicht einhalten können, empfiehlt das Robert-Koch-Institut „in Gebieten mit erhöhten Infektionszahlen oder in der Betreuung besonders vulnerablen Gruppen“ das gesamte Personal „regelmäßig, z.B. alle zwei Wochen“ zu testen. Passiert ist entgegen anders lautender öffentlicher Ankündigungen des Landkreises bisher nichts.

„Wir erwarten jetzt, dass medizinisches und pflegerisches Personal regelmäßig vom Landkreis getestet wird, um besonders schutzbedürftige, ältere und erkrankte Menschen vor Massenausbrüchen in Einrichtungen zu schützen, die früh erkannt vermeidbar wären", so Dr. Irmtraud Kannen, Gruppensprecherin der Gruppe Grüne/UWG im Kreistag Cloppenburg.