Landkreis lässt beruflich Pflegende im Stich

22.11.20 –

Im Hinblick auf die hohe Zahl an Corona-Infektionen im Pflegebereich üben die Grünen im Kreisverband Cloppenburg scharfe Kritik an den Entscheidungen des Landkreises. Bereits Anfang Oktober hatten die Pflegekammer Niedersachsen und die Grünen anlässlich des Corona-Ausbruchs eindringlich an den Landkreis appelliert, die beruflich Pflegenden regelmäßig präventiv auf COVID-19 zu testen. So empfehle es das Robert-Koch-Institut. Damit sollten Ausbrüche frühzeitig erkannt und Infektionsherde eingedämmt werden.

„Der Landkreis hat immer nur auf Ausbrüche in Pflegeheimen und Krankenhäusern reagiert, obwohl bekannt war, dass Pflegepersonen mit Symptomen zu wenig und zu spät getestet wurden. Wir haben dies schon im März beklagt. Passiert ist nichts“, so Anne Rameil Vorsitzende des Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen. Es müsse endlich sichergestellt sein, dass alle Pflegenden und Pflegebedürftige bei entsprechenden Symptomen sofort ärztlich getestet würden und am gleichen Tag das Ergebnis erhalten.

Jetzt gebe es zahlreiche Ausbrüche und die Pflegeheime würden verpflichtet, zwei Mal wöchentlich Schnelltests bei allen beruflich Pflegenden selbst zu organisieren. 2000 beruflich Pflegende zwei Wochen je zwei Mal zu testen bedeute einen Zeitaufwand von 32 Vollzeitstellen. Diese gingen unmittelbar in der Pflege von Pflegebedürftigen verloren – zusätzlich zu den bereits in Quarantäne befindlichen Kolleginnen und Kollegen. Stephan Christ, Vorsitzender des Kreisverbands: „Die Belastung der Pflegenden ist schon jetzt außerordentlich hoch. Wir Grüne fordern den Landkreis auf, sofort mit entsprechenden Personalkapazitäten die Pflegeheime bei den Testungen zu unterstützen.“