Anne Rameil, Mitglied des Kreisvorstands und diplomierte Pflegewirtin, wirft dem Landkreis mangelnde Bereitschaft zur Verbesserung der Pflege im Landkreis Cloppenburg vor. Hier ihre Stellungnahme:

03.10.19 –

Alle ländlichen Regionen kämpfen mit den gleichen Problemen: Sicherung der Daseinsvorsorge, z.B. Pflegefachkräftemangel, Hausärzt*innenmangel, fehlende öffentliche Mobilität. Das Emsland ist mal wieder mit seiner Gesundheitsregion und einem 10-Mio-Euro Projekt aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses für die Regionalen Pflegekompetenzzentren Vorreiter: Ein Modellprojekt von DAK, Gesundheitsregion und Uni Osnabrück erprobt innovative Versorgungsstrukturen. Es geht um Vernetzung, abgestimmte Kooperationen zwischen den Gesundheitsakteur*innen, digitale Kommunikation, verbesserte Pflegeberatung und Fallmanagement.

Was ist der Unterschied zwischen dem Emsland und dem Landkreis Cloppenburg? Die Emsländer*innen fragen sich: „Wie können wir noch besser werden?“, die Cloppenburger*innen klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und sagen: „Wir sind schon toll.“ So geschehen mit dem umfangreichen Pflegeantrag der Gruppe GRÜNE/UWG in der letzten Kreistagssitzung. Als Ergebnis des ersten Pflegeberichts hatte die Gruppe einen umfassenden Antrag zur Verbesserung der Pflege im Landkreis gestellt bit.ly/2nZZ5FK Herausgekommen ist dabei weitgehend nichts. Denn die Verwaltung und letztlich CDU-Mehrheit waren der Meinung: „Wir sind schon toll.“

Mit dieser Haltung kommen wir hier nicht weiter. Die Einstellung muss sich grundlegend wandeln. Ein Weiter-so wird die in Teilen bereits dramatische gesundheitliche Unterversorgung weiter verschärfen. Was wir brauchen sind innovative, mutige Ansätze. Wagen wir doch mal etwas! Innovative Akteur*innen gibt es, sie sollten nicht ausgebremst und beschwichtigt, sondern durch Politik, Verwaltung und Forschung ermutigt und unterstützt werden. Geld dafür ist da, es muss nur abgeholt werden.

Dipl.-Pflegewirtin (FH)