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Infostand: Mehr Straßen nach Frauen benennen

04.03.19 –

Die Feierlichkeiten zu 100 Jahre Frauenwahlrecht sind verklungen, bei denen immer wieder die geringe Repräsentanz der Frauen in unseren Parlamenten auf allen politischen Ebenen beklagt wurde. Es ist zu einfach, dies allein den Frauen anzulasten, die angeblich zu wenig Engagement und Mut zeigen.

Vielmehr sind die bis heute immer noch überwiegend den Frauen zugeschriebenen unbezahlten Sorgeaufgaben für Kinder, Alte und Pflegebedürftige dafür ursächlich, dass Frauen neben einer bezahlten Erwerbstätigkeit keine Freiräume für zusätzliche (Ehren-)Ämter aufbringen können. Das bis heute nicht überwundene gesellschaftliche Rollenverständnis der Frau als Hausfrau und Mutter ist ein wesentlicher Grund. Ein Ausdruck dessen ist u.a. die fehlende Repräsentanz von Frauen im öffentlichen Raum.

Die Grünen wollen dies am Samstag, dem 9. März, mit einem Stand in der Cloppenburger Fußgängerzone thematisieren. Die Grünen Frauen nehmen den Internationalen Frauentag zum Anlass, um über die Forderungen der Frauen ins Gespräch zu kommen.

Die fehlende Repräsentanz wird bei der Benennung von Straßen besonders deutlich. So werden z.B. in der Stadt Cloppenburg 95 Straßen nach Männern benannt, nur neun Straßen sind nach weiblichen Persönlichkeiten benannt. Auffällig ist, dass die größeren Straßen eher nach den Männern benannt werden und für die Frauen dann nur noch z.T. kleine Sackgassen übrig sind. Die Grünen fordern, so lange bei der Benennung von Straßennamen Frauen-Persönlichkeiten zu verwenden, bis diese zahlenmäßig den nach Männern benannten Straßennamen entsprechen.

Jede Gemeinde ist hier gefordert, mehr Frauen auf den Straßenschildern sichtbar zu machen. Nach welchen Frauen sollten Straßen benannt werden? Es müssen andere Kriterien berücksichtigt werden als bei Männern, die oft politische oder kirchliche Ämter hatten, die für Frauen entweder nicht möglich sind oder unter sehr viel größeren Schwierigkeiten erreicht werden konnten als bei Männern.

Beim kath. Frauenbund gab es einen Vortrag über starke Frauen im Oldenburger Münsterland. Es wurden vorgestellt: eine Landtagsabgeordnete von 1919, eine Bäuerin, eine Hebamme, eine Künstlerin und zwei Kauffrauen. Nach keiner dieser Frauen wurde bisher eine Straße benannt.

Auch auf Kreisebene bleiben die Grünen in Zusammenarbeit mit der UWG am Ball, um z.B. ein Frauenhaus im Landkreis Cloppenburg zu verwirklichen und das Prostituiertenschutzgesetz wirksam umzusetzen. Auf Bundesebene ist weiterhin der Einsatz zur Abschaffung des Paragraphen 219a wichtig.

Der Stand der Grünen Frauen befindet sich am Samstag von 10 bis 14 Uhr in der Fußgängerzone in Cloppenburg.


Für die Projektgruppe Frauentag 2019

Dr. Irmtraud Kannen

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