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08.02.23 –
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
bevor ich mit der Haushaltsrede beginne, möchte ich mich bei unserer Kämmerin Anke
Rönneper, für die Vorbereitung des Haushalts 2023 und ihrer aufschlussreichen
Beantwortungen unserer Fragen ganz herzlich bedanken.
Ich beginne direkt mit meiner Kernaussage zu diesem Haushalt:
Investitionen müssen sich rentieren. Ansonsten ist es nur verantwortungslos aus dem
Fenster geworfenes Steuergeld.
Wir müssen Investitionen als Ausgaben für eine bessere Zukunft verstehen, die sich
wirtschaftlich oder sozial-ökologisch wieder auszahlen. Jede andere Ausgabe, die dies nicht erfüllt oder zu überteuert ist, können und dürfen wir nicht verantworten.
Wir müssen endlich einsehen, dass wir leider eine finanzschwache Gemeinde sind, die aus eigener Steuerkraft ihren eigenen Wirkungskreis nicht decken kann und als Netto-
Empfängerin auf Transferleistungen angewiesen ist.
Der Haushalt, der heute beschlossen werden soll, beschreibt also nicht nur, wie wir die
Gelder verwenden wollen, die wir
Investitionen sollten sich rentieren und danach müssen wir sie bewerten, ob sie dazu dienen,
Ich möchte über Verantwortung sprechen. Über die Verantwortung, die wir schuldig sind
Daher brauchen wir mehr Investitionen in Bildung, Infrastruktur als auch in unseren sozial-ökologischen Wohlstand.
Ich wünsche mir,
Stattdessen verschulden wir uns massiv mit dem überteuerten Rathaus oder wie jüngst mit den Seeterrassen. Damit belasten wir unsere kommenden Haushalte. So müssen wir in den kommenden Jahren neben der Zinslast und den Abschreibungsaufwendungen hohe Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten einplanen, wollen wir doch zumindest den Nutzen langfristig erhalten.
Das Rathaus wird laut aktuellster Schätzung vom letzten November 16,5 Mio Euro kosten, Tendenz steigend.
Die Kostensteigerungen werden seitens der Verwaltung oder der CDU gerne bei der
Bürgerinitiative gesucht, die mit dem Stopp des Rathausneubaus u. a. die jetzt eingetretene massive Verschuldung verhindern wollten. Diejenigen für die Kostensteigerungen zu beschuldigen, die die Kosten zu senken versuchten, finde ich unverantwortlich. Insbesondere dann, wenn man berücksichtigt, dass die Kostensteigerungen neben den Preissteigerungen am Markt auf zwei Gründe zurückzuführen sind 1. zu niedrig angesetzte Plankosten und 2. zusätzliche Bauerweiterungen:
Aus Kostengründen und um uns als Gemeinde nicht finanziell zu übernehmen fordern wir den 2. Bauabschnitt, genannt „Bügerhaus“, komplett sein zu lassen. Das würde nach der mir zuletzt bekannten Kostenschätzung 6,1 Mio Euro Kostenminderung bedeuten. Wir haben wichtigere Baustellen in unserer Gemeinde, die dringender Geld für Investitionen benötigen, als den Prunkbau an Rathaus.
Vor einem Jahr haben wir Grünen in der Haushaltsdebatte den Antrag gestellt, mit dem
Baustart zu warten, bis neue Förderprogramme zu Verfügung stehen. Diese sind im letzten Jahr aufgesetzt worden.
Die hohen Preissteigerungen am Markt, die besonders im letzten Jahr schmerzlich teuer für uns waren, normalisieren sich aktuell aufgrund der Zinsanhebungen der EZB. Hätten wir ein Jahr gewartet, wir hätten Millionen sparen und wahrscheinlich mehr Fördergelder erhalten können. Aber, das sollte nicht.
Die Seeterrassen als aktuelles Beispiel kosten uns über eine halbe Millionen Euro, deren
Bau unser Bürgermeister mit Hans Geesen, als sein Stellvertreter, im Alleingang
schlussendlich durchgebracht haben. Hinter den Seeterrassen steht das Förderprogramm
„Perspektive Innenstadt“. Die maximale Fördersumme des gesamten Förderprogramms
haben wir allein mit den Seeterrassen 6-stellig übertroffen. Naja, keine Ausgaben, von
denen wir hoffen können, dass sie sich irgendwie rentieren werden.
Ich frage mich, wo unsere Prioritäten in diesem Haushalt liegen.
Statt den Bedarf an Spielplätzen in der Breite sicherzustellen, sollen für weitere 100.000
EUR Spielgerät am Hafen aufgebaut werden. Ich würde sagen, der Bedarf ist anderswo
größer. Schade auch, dass die im letzten Jahr beschlossenen Spielgeräte für Reekenfeld
immer noch fehlen.
Um unsere vielerorts maroder werdenden Fahrradwege und Autostraßen laufend
auszubessern und zu erhalten, fehlt es in unserem Haushalt an entsprechenden Positionen. Teuer wird das für die Anlieger, wenn sie nach Jahren der fehlenden Instandhaltung bei dann anstehenden Komplettsanierungen zur Kasse gebeten werden.
Investitionen in Klima- und Umweltschutz schaffen Lebensqualität, zahlen sich
mehrfach aus und sind oft vergleichsweise günstig.
Statt hinreichend das Thema anzupacken, gehen wir hier weiterhin große Schritte zurück.
Gute Investitionen rentieren sich wirtschaftlich oder sozial-ökologisch. Leider fehlt es an solchen guten Investitionen in unserem Haushalt, sodass ich die berechtigte Sorge habe, dass wir sowohl heutige Chancen verstreichen lassen als auch uns zukünftige Chancen für die kommenden Jahre mit diesem Haushalt verbauen.
Zusätzlich zu den massiven Verschuldungen, ist unser Ergebnishaushalt 2023
unausgeglichen. Wir erwarten also höhere Aufwände als wir mit unseren Erträgen decken können.
Wir Barßeler Grünen können und wollen den vorliegenden Haushalt nicht verantworten.
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Ungezwungenes Treffen für alle (auch Interessierte), die Zeit und Lust haben, dabei sein - zum Schnacken und Klönen über alles, was Grüne gerade so umtreibt ...
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