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Tim OltmannsGemeinderat und Ausschüsse:
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Wir haben eine Grund, uns zu freuen. Seit heute Montag, 01. September 2025, haben wir ein neues Gesicht im Rat der Gemeinde Barßel: Tim Oltmanns.
Tim (erste von links im Bild) ist gelernter Ergotherapeut und angehender Sonderpädagoge. Der zweifache Vater wird im Rat künftig die Themen Schulpolitik, Mobilität, Familie, Jugend und Soziales vertreten. Mit Tims Einzug sind wir GRÜNEN wieder im Rat als Fraktion vertreten. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.
Ratsmitglied Cornelia Ballent wird zum Ende der Sommerpause, zum 31.08.2025, ihren Sitz im Rat der Gemeinde Barßel aufgeben. Da Ballent ihren Sitz über die Wahlliste von Bündnis 90/Die Grünen erhalten hat, wird Tim Oltmanns (Grüne) in den Rat nachrücken. Zusammen mit Hannes Coners (Grüne) wird er eine Fraktion im Barßeler Gemeinderat bilden. Oltmanns möchte das verbleibende Jahr dafür nutzen, sich für die familiengerechte Entwicklung der Gemeinde einzusetzen.
Nach eigener Aussage begründet Ballent, die viele Jahre in den USA gelebt hat, ihren Sitzverzicht mit einer zeitweisen Verlagerung Ihres Lebensmittelpunkts. „Meine Tochter wird demnächst in Kalifornien (USA) heiraten. Ich werde zur Hochzeit reisen und dann in den Vereinigten Staaten für einige Monate verbleiben und leben“. Zudem kündigt sie an, im kommenden Jahr nicht wieder zu den Kommunalwahlen anzutreten.
Nachdem Coners die Fraktion mit Ballent im Jahr 2023 aufgelöst hat, verloren beide Ratsmitglieder die meisten ihrer Fachausschusssitze und ihren Sitz im Verwaltungsausschuss und mussten Einschränkungen wie zum Beispiel bei der Antragsstellung oder bei den Informationen durch den Bürgermeister in Kauf nehmen. Vorangegangen war der Bruch Ballents mit den Barßeler Grünen. Coners ordnet ein, „die Entscheidung die Fraktion damals aufzulösen war schwer und wohl überlegt. Wir haben diesen Schritt gemeinschaftlich als Barßeler Grüne entschieden.“
Umso mehr freue sich der Grüne Ratsherr Coners um den Nachzug Oltmanns. „Tim und ich verbinden ein tiefes Vertrauensverhältnis und jahrlange gute Zusammenarbeit.“ Beide engagieren sich gemeinsam in verschieden ortsansässigen Vereinen, wie zum Beispiel bei der Theatergruppe Startisten, dem NABU Elisabethfehn und dem STV Barßel. Beide beabsichtigen die Grünen wieder als Fraktion zu vertreten.
Laut Aussage des Ersten Gemeinderats Michael Sope ist für die erste Septemberwoche eine Gemeinderatssitzung geplant, in der Oltmanns in das Amt eingeführt wird.
Tim Oltmanns, geborener Völkel, ist Familienvater zweier Töchter. Der im Umland Hannovers aufgewachsene Grüne ist der Liebe wegen ins schöne Barßel gezogen und wohnt mit seiner Frau und den Töchtern in Neuland. Der ausgebildete Ergotherapeut absolviert gerade das Studium zum Sonderpädagogen an der Universität Oldenburg. „Jedes Kind verdient faire Chancen. Da die Startbedingungen für viele Kinder nicht fair sind, möchte ich meinen Beitrag leisten, indem ich ihnen bei ihrer Entwicklung und Ausbildung unterstütze“ so Oltmanns.
Mit Blick auf die Kommunalwahl 2026 freuen sich die Barßeler Grünen, für das kommende Jahr mit zwei Ratsmitgliedern in Barßel vertreten zu sein. „Wir sind seit 2021 stetig gewachsen und freuen uns über neue Gesichter. Wer sich konstruktiv im Gemeinderat für seine Mitmenschen einbringen oder Teil unserer Ortsgruppe Barßel werden möchte, ist immer gerne willkommen“, so Heinz-Hermann Thelken, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes Cloppenburg von Bündnis 90/Die Grünen.
Der Wohnungsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark angespannt. Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Gemeinden zur Mangelware geworden – auch in Barßel. Familien mit kleinem oder mittlerem Einkommen, junge Menschen, Seniorinnen und Senioren sowie Fachkräfte finden kaum noch Wohnungen oder Häuser, die sie sich leisten können. Die Gründe dafür sind vielfältig: steigende Baukosten, teure Grundstücke, hohe Energiekosten und ein wachsender Druck durch privatwirtschaftliche Investoren, die schnellen und möglichst hohen Gewinnen für sich interessiert sind. Für uns ist klar: Wohnen ist ein Grundrecht und keine Luxusware. Die Gemeinde Barßel hat die Verantwortung, aktiv Rahmenbedingungen zu schaffen, damit ausreichend Wohnraum entsteht, der bezahlbar bleibt.
Ein erster Hebel liegt in der Bauleitplanung. Die Gemeinde kann festlegen, dass in neuen Baugebieten ein Anteil von Wohnungen zu günstigen Preisen entsteht, zum Beispiel durch eine Quote von 20 bis 30 Prozent sozialem Wohnungsbau (► Antrag in Vorbereitung). So bekommen auch Haushalte mit weniger Einkommen Zugang zu modernen Wohnungen. Wichtig ist dabei, die Vorgaben verbindlich im Bebauungsplan zu verankern und Investoren auf bestehende Förderangebote hinzuweisen. Gleichzeitig muss die Nachverdichtung stärker in den Blick genommen werden (► Antrag in Vorbereitung). Statt immer neue Flächen am Ortsrand auszuweisen, können im Ortskern oder in bestehenden Wohngebieten zusätzliche Wohnungen geschaffen werden. Das spart Infrastrukturkosten und belebt die Ortsmitte. Allerdings erfordert dieses Vorgehen Fingerspitzengefühl, um den Charakter der bestehenden Gemeindeteile zu erhalten und die Anwohnerinnen und Anwohner einzubeziehen.
Die Gemeinde sollte außerdem die Entwicklung und Vermarktung neuer Baugebiete selbst übernehmen (► Antrag in Vorbereitung). Bislang wurden solche Aufgaben häufig privaten Erschließungsträgern überlassen, deren Hauptinteresse in einer möglichst hohen Gewinnspanne liegt. Wenn Barßel die Steuerung selbst in der Hand behält, können soziale und ökologische Ziele besser durchgesetzt werden. Das stärkt die gemeinwohlorientierte Ausrichtung und verhindert, dass Grundstückspreise allein durch Marktmechanismen in die Höhe getrieben werden. Entscheidend für uns ist, dass die Gesamtsteuerung der Wohnpolitik in kommunaler Hand bleibt.
Ein weiteres zentrales Instrument ist die Grundstückspolitik. Flächen sollten nicht einfach an den Höchstbietenden oder den Erstbietenden verkauft werden. Stattdessen kann Barßel auf sozial-faire Vergaberegelungen setzen (► Antrag hierzu haben wir im VA eingebracht, dass Familien, die noch keine Wohneigentum besitzen vor großen Investoren, die viele Grundstücke in den Wohngebieten kaufen wolllen, bevorzugt werden, jedoch mehrheitlich abgelehnt) die langfristig günstiges Wohnen sichern. Ein Beispiel ist die Erbpacht. Hier bleibt die Gemeinde Eigentümerin des Bodens und vergibt nur das Nutzungsrecht – meist für 75 bis 99 Jahre. Käuferinnen und Käufer müssen dadurch keine hohen Grundstückskosten tragen, sondern zahlen lediglich einen jährlichen Erbpachtzins. So sinken die Einstiegskosten und kann Wohnen günstiger mache. Die Gemeinde behält Einfluss auf die Nutzung. Wichtig sind faire Konditionen und klare Verträge, damit Rechtssicherheit entsteht. Ebenso sinnvoll ist die Konzeptvergabe: Grundstücke gehen nicht an den mit dem höchsten Preis, sondern an das beste Baukonzept – etwa für sozialen Wohnungsbau, Mehrgenerationenprojekte oder nachhaltige Bauweisen.
Auch die kommunale Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Cloppenburg muss stärker in die Pflicht genommen werden (► Antrag in Vorbereitung). Als Anteilseignerin kann die Gemeinde Barßel darauf drängen, dass die Gesellschaft mehr in sozialen Wohnungsbau investiert. Ein Ausbau des Bestands an dauerhaft bezahlbaren Mietwohnungen durch diese Gesellschaft nimmt den Druck vom Wohnungsmarkt und schafft langfristig Sicherheit für Mieterinnen und Mieter.
Förderprogramme sind ein weiteres wichtiges Werkzeug. Für den Ortskern Barßel gibt es bereits Mittel aus der Städtebauförderung (► Wir haben uns im Gemeinderat für eine Erweiterung des Städteumbaugebiets stark gemacht). Sie bieten die Chance, Wohnungen zu schaffen, zu modernisieren und Barrierefreiheit zu verbessern. Auch die Attraktivität des Zentrums kann dadurch steigen. Wichtig ist, dass die Mittel gezielt eingesetzt werden und nicht – wie zuletzt – fast ausschließlich in den Rathausneubau fließen.
Auch der bestehende Wohnungsbestand darf nicht vergessen werden. Für viele Häuser aus dem Altbestand können die Heizkosten durch energetische Sanierungen stark reduziert werden. Energetische Sanierungen dürfen aber nicht zu überhöhten Mieten führen. Eigentümerinnen und Eigentümer brauchen deshalb Beratung, wie sie bezahlbar modernisieren können. Der Landkreis Cloppenburg bietet dazu schon Programme im Rahmen des Klimaschutzkonzepts (► Umgesetzt durch unseren Antrag) an. Dazu gehören Beratungsangebote in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen (https://klima.lkclp.de/angebote/energieberatung) und Vor-Ort-Energieberatungen der Kommunalen Energieagentur Niedersachsen (KEAN) (https://klima.lkclp.de/angebote/beratungsangebote/energiesparen/energiesparangebote-kean). Die Gemeinde Barßel sollte hier eine Brückenfunktion übernehmen und die Angebote direkt an die Bürgerinnen und Bürger herantragen.
Wir brauchen auch neue Ideen und innovative Ansätze. Neubaugebiete sollten so geplant werden, dass sie gemeinsame Infrastrukturen nutzen und somit Kosten für alle senken. Zentrale Heizsysteme für mehrere Häuser oder ganze Wohngebiete senken Bau- und Energiekosten und sind besser für den Klimaschutz. Moderne zentrale Anlagen sind oft wesentlich effizienter und kostengünstiger als viele kleine Einzellösungen. Solche Quartierslösungen erfordern eine enge Abstimmung mit Versorgern, eröffnen aber große Chancen für eine nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung.
Barßel hat die Möglichkeit, seine Wohnungspolitik aktiv zu gestalten. Wenn die Gemeinde Baugebiete selbst entwickelt, Grundstücke gezielt vergibt, die Wohnungsbaugesellschaft in die Pflicht nimmt, Fördermittel nutzt, Beratung anbietet und innovative Lösungen in Neubaugebieten umsetzt, können wir bezahlbaren Wohnraum sichern. Wohnen darf kein Luxus sein – es ist ein Grundrecht, das wir vor Ort durch entschlossenes Handeln schützen müssen.
Hannes Coners
Ratsmitglied 2021-2026, Ausschuss Wirtschaft, Planung, Umwelt und Klimaschutz
Eine lebendige und zukunftsfähige Gemeinde braucht nicht nur Wohnraum und gute Lebensqualität, sondern auch eine starke wirtschaftliche Basis. Arbeitsplätze, Dienstleistungen, Handwerk und Industrie tragen dazu bei, dass Menschen vor Ort eine Perspektive finden und dass die Kommune finanziell handlungsfähig bleibt. Auch Barßel steht vor der Aufgabe, den Wirtschaftsstandort zu stärken, um Betriebe zu halten, neue Unternehmen anzuziehen und die Attraktivität für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhöhen. Dabei hat die Kommunalpolitik mehr Einflussmöglichkeiten, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Infrastruktur. Unternehmen sind auf eine zuverlässige Erreichbarkeit angewiesen. Die Straßen müssen in gutem Zustand sein, der ÖPNV sollte auch Berufspendlerinnen und -pendlern attraktive Angebote machen, und der Radverkehr muss so ausgebaut werden, dass Fachkräfte kurze Wege sicher und komfortabel zurücklegen können. Ebenso wichtig ist die digitale Infrastruktur. Ohne Glasfaseranschluss und stabiles Mobilfunknetz kann heute kein Unternehmen wettbewerbsfähig arbeiten. Barßel muss sich dafür einsetzen, dass der Breitbandausbau zügig vorangetrieben wird und dass in allen Ortsteilen moderne Kommunikationsnetze zur Verfügung stehen. Dies ist nicht nur für Betriebe, sondern auch für Homeoffice-Arbeitsplätze entscheidend, die in der Gemeinde zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Darüber hinaus braucht es eine vorausschauende Gewerbeflächenpolitik. Barßel sollte ausreichend Flächen für die Ansiedlung von Betrieben bereithalten, dabei aber nicht nur an große Unternehmen denken. Gerade auch Handwerksbetriebe und kleinere Start-ups benötigen bezahlbare Grundstücke oder geeignete Räumlichkeiten. Bei der Vergabe neuer Gewerbeflächen ist es wichtig, nicht ausschließlich nach dem Höchstgebot zu entscheiden, sondern nach dem langfristigen Nutzen für die Gemeinde. Ein Konzeptverfahren bei der Vergabe von Gewerbeflächen, bei dem Unternehmen ihre Pläne und die Bedeutung für den Standort darlegen, kann sicherstellen, dass nachhaltige und arbeitsplatzschaffende Betriebe Vorrang erhalten. Zudem sollte die Gemeinde ihr Vorkaufsrecht bei Schlüsselgrundstücken aktiv nutzen. So behält sie langfristig Einfluss auf die Entwicklung und verhindert, dass Flächen spekulativ gehandelt werden oder brachliegen. Ein weiterer Baustein ist die Möglichkeit, auch im Gewerbebereich Erbpacht einzusetzen. Dadurch sinken die Einstiegskosten für Unternehmen, während die Gemeinde Eigentümerin der Flächen bleibt und dauerhaft Einfluss auf die Nutzung ausübt.
Ein weiterer Baustein einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik ist die aktive Anwerbung neuer Betriebe durch die Verwaltung. Barßel sollte nicht nur passiv darauf warten, dass sich Unternehmen ansiedeln, sondern gezielt auf potenzielle Partner zugehen. Dazu gehören Messebesuche, bei denen die Gemeinde sich als attraktiver Standort präsentiert, ebenso wie die direkte Ansprache von Schlüsselindustrien, die zu den lokalen Strukturen passen. Besonders sinnvoll ist es, Unternehmen ins Auge zu fassen, die bereits mit hiesigen Betrieben zusammenarbeiten und durch eine Ansiedlung vor Ort die lokale Wertschöpfungskette stärken könnten. Wenn Zulieferer und Abnehmer in räumlicher Nähe zueinander arbeiten, werden Transportwege verkürzt, Kosten gesenkt und gleichzeitig Umweltbelastungen reduziert. Auf diese Weise können Synergien entstehen, die sowohl den bestehenden Unternehmen als auch den neu angesiedelten Betrieben Vorteile bringen und die Wirtschaftskraft der gesamten Gemeinde erhöhen.
Neben Flächen und Infrastruktur ist der direkte Austausch mit den ansässigen Unternehmen entscheidend. Regelmäßige Wirtschaftsgespräche zwischen Gemeinderat, Verwaltung und Betrieben können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Ein fester Ansprechpartner in der Verwaltung, eine Art One-Stop-Shop für Unternehmen, würde Genehmigungsverfahren vereinfachen und Bürokratie abbauen. Gerade kleinere Betriebe profitieren davon, wenn sie bei Fragen zu Bau oder Fördermitteln nicht zwischen verschiedenen Stellen hin- und hergeschickt werden.
Die Frage der Fachkräfte ist eng mit der Wirtschaftsförderung verknüpft. Ohne ausreichend Arbeitskräfte können Betriebe weder wachsen noch ihre bestehenden Aufträge erfüllen. Hier kann die Gemeinde indirekt sehr viel tun: mit einem guten Angebot an Kinderbetreuung, verlässlichen Schulen und einer attraktiven Bildungslandschaft. Wer mit seiner Familie in Barßel eine gute Betreuung findet, entscheidet sich eher für den Wohn- und Arbeitsort in unserer Gemeinde. Auch Kooperationen zwischen Schulen, Berufsschulen und Betrieben sollten gefördert werden, damit Jugendliche vor Ort Ausbildungsplätze finden und später nicht abwandern müssen.
Ein weiterer Standortvorteil liegt in der Energieversorgung. Betriebe brauchen Planungssicherheit bei den Kosten. Deshalb ist es sinnvoll, in Gewerbegebieten Synergien zu nutzen, etwa durch gemeinsame Heiz- oder Stromversorgungssysteme, die effizienter und günstiger sind als viele Einzellösungen. Der Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik oder Biogas schafft regionale Wertschöpfung und macht die Gemeinde unabhängiger von Preisschwankungen auf den internationalen Energiemärkten. Auch hier kann die Kommune durch Planung und Vergabe die Richtung vorgeben und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Eine besondere Chance für die wirtschaftliche Entwicklung Barßels liegt in der Energieinfrastruktur. Durch unsere Gemeinde verläuft eine wichtige Gasleitung, die in den kommenden Jahren H₂-ready umgebaut werden soll und künftig Wasserstoff aus den Häfen und den Offshore-Windparks ins Landesinnere transportiert. Diese einmalige Lage können wir nutzen, um gezielt wasserstoffintensive Industrien und innovative Betriebe in unsere Gemeinde zu locken. Unternehmen, die auf klimaneutrale Produktionsprozesse setzen, werden in Zukunft stark nach Standorten suchen, die direkten Zugang zu grünem Wasserstoff haben. Wenn Barßel hier frühzeitig Weichen stellt und entsprechende Gewerbeflächen sowie politische Unterstützung bereitstellt, können wir uns als Vorreitergemeinde für klimafreundliche Industrie profilieren. Dies würde nicht nur zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die Position unserer Gemeinde im Wettbewerb um Investitionen deutlich stärken.
Neben den klassischen Unternehmen sollten auch Gründerinnen, Gründer und Selbstständige in den Blick genommen werden. In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt können Coworking-Spaces oder kleine Gründerzentren wichtige Anlaufstellen sein. Sie bieten jungen Unternehmen und Freiberuflerinnen bezahlbare Arbeitsplätze, Austauschmöglichkeiten und Zugang zu Netzwerken. Die Gemeinde kann solche Angebote unterstützen, indem sie Räume zur Verfügung stellt oder Kooperationen mit privaten Anbietern eingeht.
Schließlich gehört zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes auch die Attraktivität der Gemeinde insgesamt. Unternehmen siedeln sich dort an, wo Fachkräfte gerne leben. Deshalb ist es wichtig, den Ortskern zu beleben, Gastronomie und Einzelhandel zu stärken und kulturelle sowie sportliche Angebote auszubauen. Eine hohe Lebensqualität ist ein weicher Standortfaktor, der jedoch in Zeiten des Fachkräftemangels immer entscheidender wird. Wer in Barßel nicht nur arbeiten, sondern auch gut leben kann, wird hier bleiben und investieren.
Barßel hat die Chance, den Wirtschaftsstandort durch kluge Entscheidungen nachhaltig zu stärken. Eine aktive Gewerbeflächenpolitik mit fairer Vergabe, die Nutzung des Vorkaufsrechts und die Einführung der Erbpacht auch im Gewerbebereich, eine moderne Infrastruktur, enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen, Investitionen in Bildung und Kinderbetreuung, eine nachhaltige Energieversorgung und attraktive Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer bilden die Bausteine einer erfolgreichen Strategie. Auf diese Weise wird unsere Gemeinde auch in Zukunft ein starker und attraktiver Wirtschaftsstandort sein.
Hannes Coners
Ratsmitglied 2021-2026, Ausschuss für Wirtschaft, Planung, Umwelt und Klimaschutz
Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – und zugleich eine große Chance für unsere Gemeinde Barßel. Klimaschutz, Versorgungssicherheit und soziale Gerechtigkeit hängen eng zusammen. Wenn wir es schaffen, die Energieerzeugung dezentral aufzustellen und die Wertschöpfung in der Region zu halten, profitiert die gesamte Bevölkerung. Barßel kann so nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, sondern auch wirtschaftliche Perspektiven eröffnen und Energiekosten für Bürgerinnen und Bürger langfristig stabilisieren.
Ein Schwerpunkt liegt in der Stärkung der Windkraft. Barßel verfügt über gute Voraussetzungen, um den Ausbau weiter voranzubringen. Wichtig ist, dass die Gemeinde in ihren Planungen ausreichend Flächen ausweist und klare Rahmenbedingungen für neue Anlagen schafft. Dabei gilt es, Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einzubeziehen, damit Akzeptanz und Teilhabe gewährleistet sind. Besonders wichtig ist, dass die Gewinne nicht nur an große Investoren abfließen, sondern über Beteiligungsmodelle auch vor Ort verbleiben. Hier kann die Gemeinde in Bebauungsplänen und durch Vergabeverfahren gezielt Weichen stellen.
Die Dezentralisierung der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien bietet die Möglichkeit, die Wertschöpfung sozialer zu gestalten. Neben großen Windenergieprojekten spielt die Förderung kleinerer Anlagen eine entscheidende Rolle. Die Gemeinde kann durch Beratungsangebote, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg, und gezielte Öffentlichkeitsarbeit die Installation von Photovoltaikanlagen auf privaten und gewerblichen Dächern vorantreiben. Auch Balkonkraftwerke verdienen Unterstützung, da sie gerade Menschen mit geringerem Einkommen die Chance geben, selbst an der Energiewende teilzuhaben. Umfassende Information, vereinfachte Genehmigungsverfahren und eine klare Vorbildrolle durch eigene kommunale Gebäude sind Maßnahmen, die direkt vor Ort umgesetzt werden können. Die Prüfung von Agri-PV in Verbindung mit Wiedervernässungsprojekten kann zusätzliche Potenziale erschließen und gleichzeitig zum Klima- und Moorschutz beitragen.
Ein weiterer zentraler Baustein ist die kommunale Wärmeplanung. Auf unseren Antrag hin wurde sie bereits gestartet. Im nächsten Schritt muss diese Planung um die Prüfung von Niedertemperatur-Wärmenetzen ergänzt werden. Solche Netze ermöglichen eine effiziente Versorgung ganzer Quartiere oder Gewerbegebiete mit gemeinsamer Wärmeinfrastruktur. Die Gemeinde kann in Neubaugebieten oder bei der Sanierung bestehender Gebiete aktiv entsprechende Vorgaben machen und so die Grundlage für kostengünstige, klimafreundliche Wärmelösungen schaffen. Parallel dazu ist es notwendig, die lokalen Wärmepotenziale systematisch zu heben. Geothermie, Flussenergie oder Abwärme aus Betrieben können nur genutzt werden, wenn die Gemeinde diese Möglichkeiten erfasst, bewertet und in ihre Planungen einbezieht.
Auch die Sektorenkopplung ist ein Feld, in dem die Kommune eine gestaltende Rolle einnehmen kann. Bei neuen Bebauungsplänen und Gewerbeflächen sollte stets darauf geachtet werden, dass Strom, Wärme und Mobilität nicht isoliert gedacht werden. Die Vorgabe von Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, die Kombination von erneuerbaren Stromquellen mit Wärmenetzen oder die Speicherung von Überschussstrom sind Beispiele dafür, wie Barßel bereits auf kommunaler Ebene Weichen für eine integrierte Energiewende stellen kann.
Die Energiewende ist mehr als eine ökologische Notwendigkeit – sie ist auch eine wirtschaftliche und soziale Chance. Durch die Ausweisung geeigneter Flächen, die Förderung von Bürgerenergie, die Unterstützung kleinerer Anlagen, die Weiterentwicklung der kommunalen Wärmeplanung und die intelligente Kopplung der Sektoren kann Barßel selbst konkrete Schritte gehen. So wird unsere Gemeinde unabhängiger, gerechter und zukunftsfähiger – und zeigt, dass auch eine ländlich geprägte Kommune die Energiewende aktiv gestalten und zur Erfolgsgeschichte machen kann.
Hannes Coners
Ratsmitglied 2021-2026, Ausschuss für Wirtschaft, Planung, Umwelt und Klimaschutz
Eine lebendige Gemeinde lebt nicht nur von guter Infrastruktur und wirtschaftlicher Stärke, sondern vor allem von ihren Menschen, ihrem kulturellen Leben und ihrem Zusammenhalt. Kultur, Sport, Tradition und Ehrenamt sind das Herzstück der Gemeinschaft in Barßel. Sie geben unserer Gemeinde Identität, fördern den Austausch zwischen Generationen und schaffen Lebensqualität. Damit dies so ist, muss die Kommunalpolitik gezielt Rahmenbedingungen schaffen, die Engagement ermöglichen und stärken.
Das kulturelle Leben in Barßel ist vielfältig. Das Hafenfest, der Hafenfestlauf, die Dorf- und Vereinsfeste als auch die Weihnachtsmärkte sind feste Bestandteile des Veranstaltungskalenders und erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese Feste sind nicht nur gesellige Anlässe, sondern prägen das Miteinander und tragen wesentlich zur Lebensqualität bei. Die Gemeinde sollte deshalb prüfen, wie sie diese Veranstaltungen finanziell stärker unterstützen kann, damit sie auch in Zukunft auf einem sicheren Fundament stehen. Eine gezielte Förderung sichert die Kontinuität und ermöglicht, dass sich Vereine und Ehrenamtliche auf die Inhalte und die Gemeinschaft konzentrieren können.
Auch das musikalische Leben ist ein prägender Teil unserer Gemeinde. Barßel besitzt verschiedene Chöre, Musikvereine, Bläsergruppen und auch einen Shanty-Chor. Diese Vielfalt ist Ausdruck einer besonderen kulturellen Verwurzelung. Als traditionelles Seemannsdorf ist Barßel seit Generationen durch die Seefahrt geprägt. Viele unserer Vorfahren sind zur See gefahren, und diese Geschichte lebt bis heute in unseren musikalischen und kulturellen Traditionen fort. Die Gemeinde sollte diesen Reichtum an kulturellem Engagement weiterhin unterstützen und würdigen.
Der Sport trägt in Barßel entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Sportvereine leisten mit ihrer Jugendarbeit, mit Angeboten für den Breitensport und mit gesundheitsfördernden Aktivitäten einen unschätzbaren Beitrag. Sie erhalten bereits regelmäßig Zuwendungen für Sanierungs- und Bauvorhaben, was auch in Zukunft ein fester Bestandteil der kommunalen Unterstützung bleiben muss. Hinzu kommt, dass mit dem Bau des Skateparks ein modernes Angebot für Kinder und Jugendliche geschaffen wurde, das zeigt, wie wichtig Investitionen in die Sportinfrastruktur für die Lebensqualität in unserer Gemeinde sind. Ebenso bedeutsam ist der Wassersport, der rund um den Barßeler Hafen, auf den Flüssen und auf dem Elisabethfehnkanal ausgeübt wird. Wassersport ist identitätsstiftend, ergänzt das touristische Angebot und trägt zum besonderen Charakter unserer Gemeinde bei.
Traditionen und Brauchtum prägen das Gemeindeleben in besonderem Maße. Das Hafenfest mit seiner langen Geschichte, die Schützenfeste in den Ortsteilen, die Erntedankfeste und das für die Region ungewöhnliche, aber sehr beliebte Oktoberfest sind Ausdruck einer lebendigen Gemeinschaft. Sie fördern den Zusammenhalt und geben vielen Menschen einen Rahmen, in dem sie sich einbringen und engagieren. Die Gemeinde sollte diese Veranstaltungen auch künftig finanziell unterstützen, um ihre Fortführung zu sichern.
Von besonderer Bedeutung ist außerdem die Pflege der Fehnkultur. Die Geschichte des Elisabethfehnkanals, die Torfkoksfabrik und das ehemalige Moorgebiet sind untrennbar mit der Identität Elisabethfehns und somit Barßels verbunden. Im Zentrum steht das Moor- und Fehnmuseum, das als kultureller Ankerpunkt diese Traditionen bewahrt und vermittelt. Es wird bereits durch die Gemeinde gefördert und sollte auch weiterhin dauerhaft unterstützt werden, um seine wichtige Rolle in Bildung, Kulturpflege und Tourismus wahrzunehmen. Der Elisabethfehnkanal, der letzte schiffbare Fehnkanal in Deutschland, hat zudem einen hohen landschaftskulturellen und traditionellen Wert, der über die Region hinausstrahlt. Die Gemeinde muss es als ihre selbstverständliche Pflicht verstehen, den Elisabethfehnkanal zu schützen und zu bewahren.
Ein weiterer Bestandteil unserer kulturellen Identität ist die plattdeutsche Sprache. Sie verbindet Generationen, ist Ausdruck unserer regionalen Geschichte und trägt zu einem besonderen Heimatgefühl bei. Doch Plattdeutsch droht vielerorts an Bedeutung zu verlieren. Die Gemeinde sollte deshalb Initiativen unterstützen, die das Plattdeutsche bewahren und fördern – sei es durch Projekte in Kindergärten und Schulen, durch kulturelle Veranstaltungen oder durch die Stärkung von Vereinen und Gruppen, die sich für die plattdeutsche Sprache einsetzen. Damit wird nicht nur ein Stück Tradition bewahrt, sondern auch ein wertvolles Kulturgut lebendig gehalten.
Ein zentrales Fundament für Kultur, Sport und Tradition ist das Ehrenamt. Ohne die vielen Freiwilligen, die ihre Zeit und Energie einbringen, wären Feste, Vereinsarbeit und kulturelle Angebote nicht möglich. Barßel sollte das Ehrenamt deshalb nicht nur würdigen, sondern auch aktiv fördern. Eine Ehrenamtsbörse könnte helfen, Menschen mit passenden Aufgaben zusammenzubringen. Besonders Seniorinnen und Senioren könnten durch ein gezieltes Herantreten für freiwillige Tätigkeiten gewonnen werden. Damit ließe sich gleich doppelt Wirkung erzielen: Zum einen wird wertvolles Engagement aktiviert, zum anderen kann auf diese Weise der verbreiteten Alterseinsamkeit entgegengewirkt werden. Informationsangebote, persönliche Ansprache und niedrigschwellige Möglichkeiten zum Mitmachen können dazu beitragen, dass noch mehr Bürgerinnen und Bürger den Weg ins Ehrenamt finden.
Barßel verfügt bereits über ein reiches kulturelles und sportliches Leben, starke Traditionen, eine unverwechselbare Geschichte und ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement. Doch diese Stärken dürfen nicht als selbstverständlich betrachtet werden. Sie brauchen Pflege, Unterstützung und Förderung. Mit finanzieller Hilfe für Feste und Vereine, der weiteren Förderung unseres Museums, der Anerkennung der kulturellen Vielfalt, der Stärkung unserer Fehnkultur, dem Erhalt der plattdeutschen Sprache sowie einer strukturierten Ehrenamtsförderung kann die Gemeinde ihren Teil dazu beitragen, dass Kultur, Sport, Tradition und Ehrenamt auch in Zukunft das lebendige Herz Barßels bleiben.
Hannes Coners
Ratsmitglied 2021-2026, Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus
Wöchentliches Treffen der Barßeler Grünen in dem wir aktuelle Themen und bevorstehende Veranstaltungen besprechen.
Schreibe uns gerne an und komme dazu. Wir freuen uns auf Dich.
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