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05.11.18 –
Kunstrasenplätze ökologisch nicht akzeptabel - Grüne lehnen Förderprogramme ab
Der Kreisvorstand der Cloppenburger Grünen spricht sich gegen das vom Kreistag beschlossene Sonderprogramm zur Förderung von Kunstrasenplätzen aus. Danach sollen in den nächsten fünf Jahren kreisweit 15 Fußball-Spielfelder mit ca. 9 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln bezuschusst werden. Hier wird "ein Fass ohne Boden" aufgemacht, sagt der Grüne Kreisvorstand. Denn erstens wird es kaum bei diesen 15 Plätzen bleiben, sondern weitere Begehrlichkeiten entstehen, und zweitens stehen bei einer Lebensdauer von 12 bis 15 Jahren bereits nach kurzer Zeit erneut erhebliche Investitionen an, deren Finanzierung völlig ungeklärt ist.
Auch sind die Kostenträgerschaft für Pflege- und Erhaltungsaufwand sowie die Entsorgung weitgehend ungeklärt. Bei allem Verständnis für das Interesse der Vereine, ganzjährig bespielbare Plätze zu erhalten, dürfen aber inbesondere die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit nicht verschwiegen werden. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts haben in einer Studie zur Verbreitung von Kunststoff in der Umwelt nachgewiesen, dass jährlich 8000 Tonnen Plastikteilchen allein durch Kunstrasen-Fußballplätze in die Umwelt gelangen. Das ist 20-mal mehr, als durch Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel in deutschen Haushalten freigesetzt wird. "Verwehungen von künstlichen Sport- und Spielplätzen" sind neben dem Reifenabrieb als Hauptverursacher für die Verbreitung von primärem Mikroplastik in Deutschland anzusehen.
Neben den künstlichen Polyethylen-Halmen selbst ist besonders das im Unterbau verwendete Granulat problematisch, dass in der Regel aus geschredderten PKW- und LKW-Altreifen hergestellt wird. Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages weist darauf hin, dass diese Granulate aus Styrol-Butadien-Kautschuk bestehen, denen oft Weichmacheröle und Ruß beigefügt werden. 40 bis 100 Tonnen dieses Granulats könnten auf einem Fußballplatz liegen. Nach in Schweden und Norwegen vorgenommenen Untersuchungen werden jährlich fünf bis zehn Prozent herausgelöst und müssen durch neues Füllmaterial ersetzt werden.
Die Kreisvorstand verweist auf die zunehmende Belastung und Gefährdung durch Mikroplastik in der Umwelt und fordert Alternativen: So hat man etwa im westschwedischen Göteborg Konsequenzen gezogen und will das bisherige Einstreumaterial umweltfreundlich durch solches auf Basis von Kork oder Kokosnussschalen ersetzen. Solange derartige Alternativen im Landkreis Cloppenburg nicht einmal ernsthaft diskutiert werden, müssen wir als Grüne das Förderprogramm schon aus ökologischen Gründen ablehnen.
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