07.11.25 –
Mit einem Brief hat sich Michael Jäger an Landrat Johann Wimberg gewandt und Problemlösungen angemahnt. Hier der Brief vom 6. 11. 2025 im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Landrat Wimberg,
ich habe heute einen Betrag von 57,00 € an die Kreiskasse überwiesen als Entgelt für meine Fahrten mit dem Cloppenburger CityBus (19-Euro-Monats-Sparpreis) in drei Monaten. Denn trotz intensiver Bemühungen und mehrfacher Hinweise meinerseits ist es der Mobilitätszentrale des Landkreises seit Beginn der kostenpflichtigen Beförderung am 1. Juli nicht gelungen, meine Fahrten über das moobil+ Kundenkonto zu registrieren und abzurechnen. Gleichwohl möchte ich meinen Zahlungsverpflichtungen natürlich nachkommen und habe daher diesen Weg gewählt.
Ich hatte gleich nach Auslaufen der kostenlosen Anlaufphase für die Nutzung des CityBusses über die Buchungs-App ein Abrechnungskonto eingerichtet, über das jede Fahrt erfasst und der Einzelfahrpreis von 2,00 € abgebucht werden soll, bis die monatliche Gebühr von 19,- € erreicht ist und weitere Fahrten im Monat kostenfrei bleiben (Bestpreisgarantie). Allerdings wurde mein Konto weder im Juli, August noch Oktober entsprechend belastet (im September benutzte ich das Deutschlandticket).
Nun könnte ich mich entspannt zurücklegen und mich über die kostenlose Busnutzung freuen. Weil ich aber zum einen redlicher Staatsbürger und zum anderen Mitglied des Cloppenburger Stadtrats bin, muss mir ein funktionierendes Bezahl- und Abrechnungssystem am Herzen liegen – auch um Schaden vom Haushalt der Stadt abzuwenden. Denn es entstehen offensichtlich Einnnahmeverluste.
Ich habe mich daher eingehend mit der Problematik befasst, mich wiederholt an die Mobilitätszentrale gewandt (persönlich, telefonisch und per Mail), mit der Stadtverwaltung gesprochen, Busfahrer*innen befragt, als Ratsgruppe Grüne/UWG eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet und last but not least mit vielen Freund*innen und Bekannten Erfahrungen ausgetauscht.
Das ernüchternde Ergebnis:
1. Die „Digitale Kundenkarte“ (als QR-Code auf dem Smartphone) lässt sich vom Scanner nicht einlesen. Das scheint auch bei anderen Nutzer*innen so zu sein, die mir dies bestätigen. Beispiele meiner Beobachtungen:
- Fahrer probiert zwei Min. erfolglos und gibt auf,
- Fahrer sagt: "das funktioniert nie" und probiert es gar nicht erst. Später steigen drei weitere
Fahrgäste mit Smatphone-Apps ein, die ebenfalls nicht gescannt werden,
- Fahrer probiert, funktioniert nicht. Er sagt: "ach ja, ist ja schon bezahlt, ist gut ..."
- Fahrer probiert sehr lange und sagt, dass die QR-Codes bei ihm ansonsten immer funktionieren.
Er ruft während der Weiterfahrt die "Zentrale" an, die andeutet, dass gerade "etwas umgestellt
werde und man daran arbeite".
Inwieweit diese Erfahrungen auch auf das Deutschlandticket zutreffen, vermag ich nicht zu sagen. Bei mir hat es funktioniert, ich weiß aber von Bekannten, die damit ähnliche Probleme haben/hatten.
Der Antwort der Stadt auf unsere schriftliche Anfrage entnehme ich, dass das bisherige Hintergrundsystem von moobil+ überprüft und dringender technischer Handlungsbedarf festgestellt wurde. Es erfolge ein Austausch mit den Softwareanbietern, um kurzfristige Verbesserungen herbeizuführen. Diese Antwort erhalte ich – mit Verlaub – seit Monaten, ohne dass eine Behebung der Mängel eintritt. Über die Frage, inwieweit die Probleme auch im weiteren moobil+ Netz (M-Linien) bestehen und ob daraus ggf. Regressansprüche abzuleiten sind, erlaube ich mir kein Urteil.
2. Die Fahrgastzahlen werden nicht korrekt ermittelt. Zwar heißt es im erwähnten Schreiben der Stadt: „Die Erfassung der Fahrgastzahlen erfolgt derzeit durch das System Multicash auf dem Wege der Direkteingabe durch den/die Fahrer/in beim Einstieg und Ausstieg der Fahrgäste.“ Diese Aussage widerspricht allerdings meinen Beobachtungen und Nachfragen. Nur in wenigen Fällen ist nach vergeblichen Scan-Versuchen eine manuelle Eingabe am Display erfolgt.
3. Einnahmeverluste durch D-Ticket: Der Antwort der Stadtverwaltung ist darüber hinaus zu entnehmen, dass es für Fahrten mit dem Deutschlandticket auf den C-Linien im Stadtgebiet „derzeit keine Abrechnungsmöglichkeit“ gibt, was bedeutet, dass der Stadt durch Fahrten mit dem 58-Euro-Ticket weitere Einnahmeverluste entstehen. Auf diesen Umstand sind die Ratsmitglieder in der Diskussion um die Einführung der Stadtbuslinien seinerzeit nicht hingewiesen worden.
Sehr geehrter Herr Wimberg,
ich habe mich seit langem für die Einrichtung eines Busverkehrs in meiner Stadt eingesetzt und bin hoch erfreut über das attraktive CityBus-Angebot im 30-Minuten-Takt, das es in dieser Form wohl nur in wenigen Städten vergleichbarer Größenordnung geben dürfte. Ich sehe den CityBus als wichtiges Standbein für eine gelingende Verkehrswende im ländlichen Raum, mache mir allerdings Sorgen um die Akzeptanz in der Bevölkerung und in den Fraktionen des Stadtrats. Die künftige Entscheidung, den Stadtbus auch langfristig als „Mobilitäts-Grundversorgung“ zu implementieren und ggf. auszubauen hängt auch davon ab, dass verlässliche Zahlen über das Nutzer*innenverhalten vorliegen und die möglichen Einnahmen auch tatsächlich generiert werden.
Ich bitte Sie, Ihren Einfluss geltend zu machen um die geschilderten Mängel und Probleme zügig zu beheben.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Jäger
P.S.: Des allgemeinen Interesses wegen habe ich auch die örtliche Presse über dieses Schreiben in Kenntnis gesetzt.
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